Nach dem famosen Weltmeistertitel vor drei Wochen in Poznan haben wir am vergangenen Mittwoch die nächste Osteuropa-Expedition angetreten. Diesmal führte uns die Reise auf verworrenen Wegen nach Brest in Weißrussland. Die Reise war strapaziös und sehr zehrend, ebenso der erste Tag in Brest an dem viele Eindrücke aus diesem unbekannten Land verarbeitet werden mussten. So zum einen der "Charme" der bleiernen 50er Jahre im Hotel und im Gegensatz dazu die pompöse Regattastrecke die wohl eine weltweit einmalige Dimension hat: 10 Bahnen, 1000m Einfahrsee mit nochmals 6 Bahnen. Unglaublich! Zu "touristisch-kulturellen" Aspekten der Reise werde ich in den kommenden Tagen noch einen weiteren Bericht zu verfassen.
Sportlich ging es nach der WM nocheinmal darum die Spannung aufzubauen und den Titel des Weltmeisters gebührend zu repräsentieren und nach Möglichkeit noch den Titel des kontinentalen Meisters ebenfalls in unseren Besitz zu bringen. Als Hauptgegner unter den zwölf Booten hatten wir im Vorfeld die Tschechen, Serben und Franzosen ausgemacht und mit ersteren bekamen wir es gleich im Vorlauf zu tun. Platz 1 war dort Pflicht um direkt das Finale zu erreichen und mit einem souveränen Rennen gelang uns dies auch, im anderen Vorlauf unterstrichen die Franzosen ihre Ambitionen mit einem deutlichen Sieg. Nach dem Hoffnungslauf am Samstag lagen am Sonntag folgende Boote am Start zum A-Finale (Link zum Video): ESP, SRB, FRA, GER, CZE, ITA. Sehr aggressiv kamen dabei ESP, SRB, FRA aus der Startanlage, wir konnten dagegen nicht ganz unseren gewohnten Speed entwickeln und fanden uns nach 500m nur auf Platz 4 wieder. Auch das zweite Rennviertel, in Poznan noch der Schlüssel zum Sieg, brachte nicht den erhofften Befreiungsschlag. Wir konnten uns zwar näher an Franzosen und Serben heranarbeiten, konnten aber nicht vorbei- und davonziehen. Auf der zweiten Streckenhälfte entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch an der Spitze zwischen uns, den Franzosen, Serben und Tschechen der sich gegen Ende des Rennens zu einem Duell zwischen uns und den Franzosen reduzierte. Wilde Angriffe unsererseits bescherten uns zar die schnellsten letzten 500m des Rennens aber ähnlich wie den Dänen in Poznan konnten wir im Spurt die Franzosen nicht niederringen. So gewann die französische Mannschaft mit Moreau, Solforosi, Tilliet und Bette am Ende verdient die Goldmedaille. Wir konnten uns dank des spannenden Rennens doch noch etwas über Silber und einen ordentlichen Saisonabschluss freuen! Link zum Ergenis: hier.
Damit sind also die großen Rennen der Saison 2009 beendet, Eine Saison die wir uns nach den Querelen des letzten Herbsts/ Winters nicht haben erträumen lassen. Wir haben in Saarbrücken eine neue sportliche Heimat gefunden und hoffen nun, dass wir mit einem Winter ohne den Trubel des vergangenen Winters hier unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen und uns weiter verbessern können, denn Brest hat gezeigt: nun sind wir die Gejagten! Aber wir werden alles daran setzen unsere Position in der Weltspitze zu verteidigen!
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