Eine Woche nach der erfolgreichen WM in Plovdiv stand für uns als letzte "große" Regatta der Saison noch das Deutsche Meisterschaftsrudern in Köln auf dem Plan. Hier hatten wir schließlich einen Titel im Zweier-ohne zu verteidigen! Also, auf nach Köln, wo wir auch für die Saison 2012 nach dem Krankheitsausfall beim Frühtest noch etwas gut zu machen hatten!
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Die letzten Schläge im Doppelzweier (Bild: Doht) |
In Köln dann allerdings erst einmal Ernüchterung über die Geisteratmosphäre an der Regattastrecke! Eine Deutsche Meisterschaft mit dermaßen wenig Teilnehmern haben wir in unserer Karriere noch nie erlebt. Es ist erstaunlich, dass es scheinbar die meisten Vereine und Athleten nicht mehr nötig haben Deutscher Meister zu werden. Was ist hier nur los? Aber nicht mit uns! Wir wollten ja sogar neben dem Zweier-Titel auch noch den Doppelzweier-Titel, in der ungewohnten Skull-Disziplin, und dies war dann das erste Rennen am Sonntag für uns. Gegner die beiden Top-Junioren Moritz Moos/ Jason Osborne (Mainz/ Marl), bescheidene 15Jahre jünger als Matthias, und Johannes Lange/ Pascal Ludwig (Limburg). Vom Start weg hohes Tempo von Moos/ Osborne, das wir erst im Rennverlauf aufnehmen können, da wir doch technisch im Skullboot (noch) etwas limitiert und Schwächen beim Spurten haben sind.
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Die Medaillengewinner im Doppelzweier (Bild: Doht) |
Über die Strecke kommen wir dann zunehmend in Fahrt, gehen in Führung, können uns jedoch durch die schnellen Schiebewindbedingungen nicht so lösen wie geplant, so dass wir mit nur rund einer Sekunde Vorsprung auf die letzten 500m gehen. Hier schlagen dann die beiden "jungen Wilden" auf der Innenbahn zu und spurten was das Zeug hält! Wir können leider nicht effektiv reagieren und müssen im Ziel die Niederlage im "Kampf der Generationen" anerkennen: Silber für uns nach dem wohl spannendesten Rennen der Meisterschaft! Das war natürlich nicht das was wir wollten, aber Moritz und Jason haben sich ihre Goldmedaille tapfer und clever erkämpft, während wir wohl noch etwas an unserer Abstimmung im Skullboot feilen müssen!
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Siegfahrt im Zweier-ohne (Bild: Doht) |
Nach dem Rennen blieb aber nicht viel Zeit zu Frust oder Analyse. Am frühen Nachmittag stand bei zunehmend herbstlichem Wetter das zweite Rennen, der Zweier-ohne, an. Hier waren wir natürlich als Titelverteidiger die Top-Favoriten im wieder drei Boote umfassenden Feld. Gegner hier die Berliner Novak/ Hirsch sowie die Eichkranz-Silbermedaillengewinner Wichelhaus/ Herpel. In diesem Rennen bestimmten wir von Beginn an das Tempo und hatten schon nach dem ersten Viertel die anderen Boote, die sich heftig um Silber duellierten, deutlich im Blick. Unterwegs konnten wir uns dann immer weiter lösen, so dass im Ziel satte neun Sekunden Vorsprung vor der Berliner Kombination zu Buche standen. Titelverteidigung gelungen! Prima! Ein guter und versönlicher Abschluss dieser schwierigen Saison für uns beide! Noch einmal gemeinsam oben auf dem Siegertreppchen stehen und den Applaus genießen (der vorwiegend von der in großer Zahl angereisen Familie kam die ca. zwei Drittel der Zuschauer ausmachte! Danke dafür!) und beim Blick auf die Ergebnisliste sogar noch Freude über eine im Alleingang herausgefahrene ordentlich schnelle Zeit von 6:38,45min! Hierbei dann allerdings auch leichtes Schmunzeln über die Doppelzweierzeit die nur sieben Sekunden schneller war und so gewaltiges Potential nach oben verspricht...!
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Die Medaillengewinner im Zweier-ohne (Bild: Doht) |
Für die Betreuung bei der DM und in den letzten Wochen an dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Stützpunktleiter Bob Förster und Landestrainer Patrik Klein!
Ja, das war es dann 2012 mit "großen" Regatten und damit insgesamt auch eine Zäsur. Nun ist erst einmal Erholen angesagt, sowie Reflexion über die abgelaufene Saison und Planung für die neuen Wege die im kommenden Olympiazyklus beschritten werden sollen!
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