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(Photo: H. Hinz) |
Nach Jost's Rückkehr stand gleich für uns wieder die erste "gemeinsame" Regatta auf dem Plan: das Testwochenende in Leipzig. Am Samstag ging es für alle Kaderathleten über 2000m auf dem Ergometer, am Sonntag dann im Einer über die traditionelle 6km Frühjahrslangstrecke auf dem Saale-Elster-Kanal.
Am Samstag waren wir für das Ergo-Event guter Dinge: die Vorbelastungen in der letzten Woche waren soweit gut gelaufen. Leider kamen wir beide aber nicht so in Tritt wie erhofft und geplant: Jost merkte doch die Strapazen der Reise und seines "ergolosen" Winters, während Matthias irgendwie der Dampf und die konsequente Ergo-Vorbereitung wie vor Boston fehlten. So mussten wir beide schauen, dass wir uns in einem sehr starken Lgw.-Feld wenigstens unter die Marke von 6:20min retteten, um immerhin noch dieses klassische Maß für die nationale Spitze zu unterbieten. Diese Marke wurde am Samstag von immerhin 19(!) Athleten unterboten, so viele wie schon lange nicht mehr (wenn den überhaupt je), offenbar hat der lange Winter und der damit verbundene Zwang zum Ergo fahren hier neue Kräfte freigesetzt. Mit 6:19,0min und 6:19,3min fuhren wir fast gleich und belegten in der Endabrechnung die Plätze 15 (Jost) und 17 (Matthias).
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(Photo: H. Hinz) |
Die Ergebnisse des Ergotests ließen dann für das sonntägliche Rennen auf dem Wasser auf einen heißen Kampf schließen, zumal erstmals auch alle Leichtgewichte im Einer antreten mussten und so das Feld nicht in Zweier-ohne- und Einer-Ruderer geteilt wurde. Würde Jost hier seine Rennerfahrung der Wochen in Australien ausspielen können und wie würden sich die ganzen "Top-Guns" vom Ergometer auf dem Wasser verkaufen, würde es Verschiebungen in der Rangliste geben? Und, siehe da, die Verschiebungen gab es! Matthias "rutschte" immerhin auf Platz 12 vor und Jost machte einen der größten Sprünge des gesamten Feldes: am Ende stand für ihn Platz 5 zu Buche. Sieger der Langstrecke wurde, wie schon auf dem Ergometer, Olympiateilnehmer Lars Hartig aus Friedrichstadt in 22:37min vor (ebenso wie auf dem Ergo) den Mann des Wochenendes: Nachwuchstalent Jason Osborne in 22:44min. Dann ging es eng weiter: Jonathan Koch (22:45min) und Konstantin Steinhübel (22:48min) schafften es knapp vor Jost, der eine 22:50min zustande brachte. Wie in Dortmund ließ Matthias dann eine Lücke von gut 30sec zu seinem Bruder, leider konnten in diese Lücke mehr Ruderer schlüpfen als noch in Dortmund. In 23:26min kam Matthias ins Ziel, nur eine Sekunde hinter dem letztjährigen WM-Starter im Lgw.-Einer Daniel Lawitzke. Aber zum Glück auch immerhin eine Sekunde vor zwei weiteren Ruderern (Barr und Schützeberg).
HIER der Link zum vollständigen Ergebnis.
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(Photo: H. Hinz) |
Dies alles zeigt die Enge des Feldes der Leichtgewichte (18 Ruderer innerhalb der ersten Minute nach dem Sieger), was großartige Rennen auf der deutschen Kleinbootmeisterschaft in zwei Wochen in Duisburg erwarten lässt und Hoffnungen macht, dass der Deutsche Ruderverband im Leichtgewichts-Bereich erst einmal gut aufgestellt zu sein scheint.
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(Photo: H. Hinz) |
Was uns angeht, so sind wir mit dem Leipzig Ergebnis am Ende nicht unzufrieden. Kein Traumergebnis, aber es war auch erst einmal ein Formtest und danach liegt Jost nach seiner Rückkehr absolut im Plan und wird sich bis Duisburg weiter akklimatisieren. Matthias muss sehen, dass er seine wenige Trainingszeit nun noch nutzt um einige technische Defizite bei Renntempo aufzuarbeiten, um sich dann auch in Duisburg wieder achtbar aus der Affaire ziehen zu können.
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