Auf Einladung von Stefano
Basalini habe ich letzten Freitag die Reise zum Lago d'Orta angetreten, um
meinen Titel bei der Langstrecke "Memorial Don Angelo Villa" zu
verteidigen. Pünktlich zum Regatta-Dinner angekommen, habe ich im Kreis der
Favoriten einen netten Abend verbracht.
Am Samstagmorgen dann der erste
Wettkampf: Schüler aus der Region um den See suchten auf dem
Ruderergometer ihre Sieger. Immer vier Schüler, eine Person mit Behinderung und
ein "Champione" stellten sich in Form einer Staffel der 1500m-Strecke. Also auch ich mit meiner Mannschaft "Orta San Giulio 3". Im Halbfinale
haben die Jungs und Mädels meiner Mannschaft sehr gut vorgelegt, so dass es für
mich als letzten der Staffel eine leichte Sache war, den Sieg nach Hause zu
bringen. Im Finale dann wieder ähnlich gute Vorarbeit, vor dem letzten Wechsel
haben wir gleichauf mit "Orta San Giulio 2" gelegen, für die mein Freund Giorgio
Tuccinardi das letzte Teilstück absolvieren musste. In einem Kopf an Kopf
Rennen rettete Giorgio den Sieg für "Orta San Giulio 2" vor meiner Mannschaft.
Bugnummer adé... |
Nach einer stimmungsvollen Siegerehrung und unzähligen
Autogrammen hieß es dann das Leihboot für das Rennen am Sonntag einzustellen
und eine Runde zu drehen. Dank der Bootswerft Filippi musste ich kein Boot mit
nach Italien nehmen. Filippi stellte gewohnt gutes Material, in dem ich mich
auf Anhieb wohl fühlte. Am Sonntag dann das große Rennen! Die großen Favoriten
waren schnell ausgemacht: Giorgio Tuccinardi, Francesco Rigon, Francesco
Pegoraro, Gastegeber Stefano Basalini, Elia Luini, Olympiamedaillengewinner Romano Battisti und meine Wenigkeit. Also kurz und
knapp, eine wilde Horde Italiener die alles dran setzte, mir meine
Titelverteidigung streitig zu machen! Es war angerichtet! Kurz vor dem
Rennen noch die Anfrage ob ich als Kamaraboot fungieren könne, klar kein Problem! Also wurde noch schnell eine Gopro auf meinem Boot installiert, die auch die
Fotos in diesem Bericht lieferte. Punkt 12:00 Uhr dann der Start. Ich verpasste diesen etwas, was (wie wir ja seit dem letzten Armadacup
wissen) eher ungewöhnlich für mich ist! Also hieß es erstmal hinter den
Schnellstartern Battisti, Luini & Co. her zu fahren. Vor
der ersten Wendeboje hatte ich aber schon gut aufgeholt, so das
ich kurz vor Elia Luini als Dritter um die Boje kam. Auf dem nun
folgenden langen geraden Stück zu Isola San Giulio konnte ich mich hinter Romano
Battisti auf Platz zwei schieben, dicht gefolgt von Francesco Pegaroro. Der
wiederum erhöhte den Druck und fuhr nach einer kurzen Bootsberührung mit mir
kurz vor mir als Zweiter um die Insel. Doch dann an der nächsten Boje, 300m
hinter der Insel eine rennentscheidende Szene: Pegaroro fährt in den
wendenden Battisti und beide Boote verhaken sich so, dass sie erstmal eine
Weile brauchen, um sich voneinander zu lösen. In der Zeit kann ich an beiden
vorbei stechen und als Führender auf das letzte Teilstück gehen. Kurz vor der
letzten Ecke war ich dann eine Bootslänge vor Battisti, der wiederum eine Länge
vor Pegaroro und den von hinten drückenden Francesco Rigon und Elia Luini. Nun
die Zielgerade, und die wurde länger und länger, Romano Battisti griff mich an,
ich hielt dagegen. Wir fuhren unser internes Rennen und lösten uns vom Rest des
Feldes. 500m vor dem Ziel war dann klar: entweder gelingt mir die Titelverteidigung
oder Romano Battisti gewinnt zum ersten Mal auf dem Lago d'Orta. Die anderen
Boot waren inzwischen zu weit zurück. Auf den letzten Metern zog Battisti dann
nochmal an, ich konnte nichts mehr entgegen setzen, und so setzte sich Romano
Battisti mit 5 Sekunden Vorsprung durch. 6 Sekunden hinter mir dann als Dritter
Francesco Pegaroro, der durch seine Kollision mit Romano Battisti eine bessere
Position verspielte. Knapp dahinter dann Francesco Rigon, eine Sekunde vor Elia
Luini. Aus deutscher Sicht noch sehr erfreulich das Abschneiden der anderen Deutschen: Joachim Agne aus Würzburg konnte Gesamt-Sechster werden. Die beiden
Erlangener Junioren Lasse Grimmer und
Frederik Schütte konnten die Junior Wertung unter sich ausmachen und der
Mastersruderer Jürgen Wollert, ebenfalls aus Erlangen, konnte seine
Altersklasse für sich entscheiden. Die offene Frauenklasse konnte übrigens Weltmeisterin Emma Twigg (NZL) vor Elisabeta Sancassani entscheiden.
Jost unterwegs, kurz vor der Insel |
Siegerehrung 2015 |
Auf diesem Weg auch nochmal
ein gab herzliches Dankeschön an den Gastgeber Stefano Basalini, der wieder
eine super Veranstaltung auf die Beine gestellt hat. Außerdem ein herzliches
Dankeschön der Bootswerft Filippi für das Leihboot und ein letztes großes
Dankeschön an meine Reisebegleitung Katharina!
1 Kommentar:
Glückwunsch!
Wie wurden denn die Bilder aufgenommen, die vom Bug aus aufgenommen wurden? Fuhr dort ein Boot mit Kameramann mit?
Gruß
Andreas
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