Die Toskana ist ja bekanntlich immer eine Reise wert,
alleine schon wegen der tollen Landschaft, des gute Essens und des
hervorragenden Weines. Aber nicht nur Oliven, leckere Wurst und Wein werden
dort hergestellt, nein auch die weltbesten Ruderboote! So führte mich meine
Reise ins beschauliche Örtchen Donoratico, wo sich die Bootswerft Filippi
befindet. Der Hintergrund meiner Reise war, dass ich als Mitarbeiter der
Ruderwerkstatt in Wetzlar, und damit dem Händler von Filippi Booten in
Deutschland, mal einen Einblick in die Werft mit Ihren Abläufen bekommen
sollte. Besonders Bootsreparaturen sollte ich mir anschauen, um in Zukunft den
Reparaturservice für Filippi Boote in Deutschland zu verbessern und auszubauen.
Toskana-Idylle |
Per Flugzeug, von einem uns allen bekannten kleinen
Hunsrück-Flughafen ging es nach Pisa, und von dort mit dem Zug entlang der
schönen Mittelmeerküste nach Donoratico. Dort angekommen war es kein Problem
meine Unterkunft zu finden, und auch der Weg zu Filippi war für Pfadfinderifähigkeiten
kein Problem! Am folgenden Morgen sollte es dann losgehen. Eine Werftführung
zum Einstieg, und dann das bekannt machen mit den Kollegen im Reparatur Bereich
der Werft. Schon vorher war mir klar, dass es wahrscheinlich zu kleineren oder
größeren oder ganz schön großen Sprach- und Verständigungsproblemen kommen
würde. Aber es sollte sich rausstellen das alle Filippi Mitarbeiter die
internationale Sprache mit Händen und Füßen sehr gut beherrschen! Aber auch mit
der Hilfe eines kleinen Wörterbuchs und dem Übersetzer auf dem Handy konnte man
sich ein wenig verständigen. Interessante Einblicke sollte ich dann in den
folgenden 10 Tagen erhalten. Und selbst Hand anlegen war natürlich auch
angesagt! So führte ich diverse kleineren und größeren Reparaturen mit meinen
Kollegen aus, aber auch im Neubaubereich durfte ich einige Boote zum grundieren
und lackieren vorbereiten. Sehr interessant war auch der Einblick in die
Lackiererei! Und auch das aufpolieren von fertig lackierten Booten und
Reparaturen gehörte mit zu den Aufgaben die ich erledigen durfte. Als gelernter
Bootsbauer alles kein Hexenwerk, aber doch gibt es hier und da immer wieder was
neues zu Entdecken, und sich handwerkliche Kniffe abzugucken! Aber auch mal den
Werftalltag zu erleben wo ein Boot nach dem anderen in Serie gebaut wird, und
nicht wie in meinem Ausbildungsbetrieb, Thomas Bergner Bootsbau, nur
Einzelanfertigungen entstehen, war überaus interessant.
Strandleben |
Aber neben der ganzen Arbeit, habe ich auch nicht vergessen
wo ich war, und welche Jahreszeit gerade ist. Es ist Sommer, der Strand und das
Mittelmeer waren nur 2 km entfernt, es herrschten die ganzen Tage beste
Badebedingungen, und das allerbeste, auf dem Weg zum Strand eine Eisdiele, bei
der man dann auf dem Rückweg auch mal ein erfrischendes kühles Bier zu sich
nehmen konnte! Aber auch das Örtchen Castagnetto Caducci, welches der Hauptort
ist, zu dem auch Donoratico gehört, wollte besucht werden, und es hat sich
gelohnt! Hinter Donoratico geht es erstmal drei, vier Kilometer flach durch
Olivenhaine und Weinberge, bevor es dann in die Berge der Toskana geht, und auf
dem ersten Hügel liegt das malerische Castagnetto Caducci. Zwei meiner Kollegen
haben mir den Ort gezeigt, und bei einem leckeren Abendessen haben wir es uns gut
gehen lassen!
Toskana-Idylle 2 |
Zum Abschluss meiner Praktikumsreise sollte dann noch der
Worldcup in Luzern auf dem Programm stehen, wo ich das Serviceteam von Filippi
verstärken sollte. Also startete ich mit einem Kollegen um 2 Uhr morgens in
Donoratico, mit einem Bootshänger voller neuer Boote um dann in Luzern zu den
Kollegen zu stoßen. Unterwegs wurden noch schnell zwei Boote abgeladen, und
nachdem wir die Zollformalitäten endlich erledigt hatten, erreichten wir nach
10 Stunden endlich Luzern. Dort haben dann noch mal drei lange,
arbeitsintensive Tage auf mich gewartet, die aber richtig Spaß gemacht haben.
Boote abladen, Boote aufladen, hier mal ein Loch zu stopfen, da mal was zu
lackieren, dort mal ein Boot polieren, das ist Regattaservice. Zwischendurch
natürlich auch mal ein Rennen gucken, ein Kaffee trinken und sich auch mal mit
Freunden und Bekannten unterhalten und neue nette Leute kennen lernen. Nachdem
dann nach dem Finale des Männer Achters alle Boote verladen waren und der
Servicestand im Bus verstaut war ging es für mich dann wieder zurück nach
Hause, während meine Kollegen die Heimreise Richtung Süden angetreten haben.
So gingen zwei sehr interessante und schöne Wochen zu Ende. Auf diesem Weg auch noch mal ein ganz herzliches Dankeschön
an Marc Krömer und die Ruderwerkstatt, und natürlich an alle Mitarbeiter der
Bootswerft Filippi und deren Chef David Filippi, das ich zwei Wochen die Chance
hatte in der Werft zu arbeiten, die die besten Ruderboote der Welt baut!
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