Am vergangenen Wochenende ist Jost auf dem Lago d'Orta seine letzte Regatta gefahren, hier sein Rennbericht und weiter unten noch einmal ein Fazit und Ausblick, aber lest selbst:
Die Saarbrücken/ Mainz/ Speyrer/ Trierer Reisegruppe, Jost mit der Nr. 1 |
Am Ende siegte doch jugendliche Unbekümmertheit vor
Erfahrung: der junge Lasse Grimmer aus Erlangen sollte als dritter bester
deutscher bei der Italian Sculling Challange werden, aber eins nach dem anderen…
Während es in Deutschland regnete und stürmte, schien zu
meinem letzten großen Rennen die Sonne über dem Lago d‘Orta. 20 Grad,
Windstill, fantastisches Urlaubswetter, und dann diese Kulisse, an einen der
schönsten Flecken der Erde! Aber aus der Urlaubsstimmung wurde schnell wieder
Wettkampffeeling. Als um 11:20 die ersten der Rund 60 Einer für die "Italian
Sculling Challenge" ablegten, wehte wieder Regattaluft über den Lago d´Orta.
Punkt 12:00 Uhr dann der Startschuss bei optimalen Bedingungen. Mit Startnummer
1 hatte ich natürlich die besten Vorraussetzungen bei diesem Massenstartrennen
noch mal vorne zu landen. Zwar muss ich zugeben, dass ich seit meinem Rücktritt
im Januar nur sehr sporadisch trainiert habe, aber die Erfahrungen der letzten
10 Jahre im internationalen Rudergeschäft sollten dann doch irgendwo helfen.
Nach dem Start setzte sich aber zunächst die Startnummer 8 (Davide Magni) an
die Spitze des Feldes. Der Gastgeber der Veranstaltung, der große Stefano
Basalini erwischte ebenfalls einen guten Start, genauso wie Jose Casiraghi. Ich
befand mich mit Francesco Rigon, Giorgio Tuccinardi, Lasse Grimmer und Paolo
Ghidini aber in der direkten Verfolgergruppe. An der ersten Wendeboje, nach ca.
1500m, dann die ersten brenzligen Situationen, denn hier wollen alle wollen
möglichst eng um die Boje. Ich hatte als Startnummer 1 zwar den direkten Weg,
aber wenn alle zur Boje wollen wird es auch mit der Nummer 1 eng! Francesco
Rigon und Giorgio Tuccinardi reagierten aber fair und mir wenigstens noch etwas
Luft zum Atmen gelassen. Auf dem langen Weg zur Insel setzten sich dann elf
Boote leicht vom restlichen Feld ab, unter anderem Julian Schneider, Mainzer
Neuzugang aus Erlangen, und auch der Erlangener Junior Lasse Grimmer, der ein
sehr starkes Rennen ablieferte. Der Schnellstarter Davide Magni sollte hingegen
schnell an Boden verlieren. Vorne setzte sich hingegen Jose Casiraghi ab, das
Leichtgewicht aus Mailand ging als erster um die Ecke an der Insel, und auch
als erster um die Boje vor dem Ort Orta San Giulio. An besagter Boje musste ich
leider etwas abbremsen, sonst hätte ich Stefano Basalini mit voller Breitseite
versenkt! Das nutzten sowohl Lasse Grimmer wie auch Bassa um sich von mir etwas
abzusetzen. Situation an der letzten Ecke, 750m vor dem Ziel: Casiraghi, vor
Basalini, vor Grimmer und mir. Ich versuchte zwar noch einmal heran zu kommen,
aber im Ziel sollte Lasse Grimmer mir die 100€ Preisgeld für den dritten Platz
vor der Nase wegschnappen. Glückwunsch an Jose Casiraghi, der sich am Ende noch
mal etwas absetzen konnte, und sich somit die 450€ Preisgeld vor Stefano
Basalini sichern konnte. Als vierter beendete ich also das Rennen, vor dem
Israeli Shvartsmah und Julian Schneider. Meine internationalen Weggefährten,
die ich aus diversen 4er und 8er Rennen kennen gelernt habe folgten auf den
Plätzen 7 (Tuccinardi), 8 (Rigon) und 29 (Vlcek). Es war super schön, noch mal
gegen diese „alten“ Weggefährten anzutreten, sich noch mal auszutauschen und
miteinander an dieser tollen Langstrecke teilzunehmen.
Aber bevor ich jetzt sentimental werde noch die Ergebnisse
meiner „Reisegruppe“: Kathrin Morbe gewinnt die Frauenwertung und damit den
Jackpot von 450€ vor der Vize-Weltmeisterin Imogen Walsh aus Großbritannien,
Julia Hoffmann aus Speyer verpasst als vierte leider knapp die Preisgeldränge.
Julian Schneider, wie oben geschrieben wird starker sechster, Simon Kern und
Robin Köhler, die beiden MRV-Junioren werden gesamt 14. und 16. und sichern
sich somit in der Junioren-Wertung hinter Lasse Grimmer aus Erlangen die Plätze
zwei und drei. LINK zum Ergebnis.
Das war's! Relax! |
Aber bevor ich jetzt hier das Kapitel schließe, auf diesem
Weg noch mal ein ganz ganz herzliches Dankeschön an alle die mich auf dem
langen Weg unterstützt haben. Angefangen von meinen Eltern, über meine Trainer
(Hans-Walter Beucher, Frank Loch, Michael Hippert, Diethelm Maxrath, Uwe
Bender, Robert Sens), meine Arbeitgeber, die mir immer den Freiraum gegeben
haben den ich zum Rudern brauchte, ganz besonders zu erwähnen die
Ruderwerkstatt in Wetzlar. Dann ein dickes Dankeschön an alle die mich auf dem
Weg auch finanziell unterstützt haben, Lydia und Udo Erbar, die Stiftung
Deutsche Sporthilfe, die Landesporthilfe Rheinland-Pfalz/Saarland, und die
Sportstiftung Saar. Und zum Abschluss noch ein Dankeschön an alle Vereine für
die ich gestartet bin, oder bei denen ich ohne Probleme immer trainieren
durfte. Das sind natürlich mein Heimatverein, die RG Zeltingen, die RG
Treis-Karden, der Mainzer Ruderverein, der Ruderverein Saarbrücken und
viele andere Vereine, wo man immer mal angedockt hat. Und jetzt zum aller
letzten Abschluss, Danke an alle Mannschaftskollegen, die es mit mir im Boot
ausgehalten haben ;-), besonders zu erwähnen, mein Bruder Matthias, Ralf
Balthasar, die Kühner-Brüder, und viele viele andere. Und jetzt zum
alleralleraller letzten Abschluss ein ganz ganz dickes Dankeschön an meine Frau
Katharina! Vielen Dank für alles!
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